«Projekt Regionales Kalbfleisch Saanenland»
Gemeinsame Informationen von
Landwirtschaftliche Vereinigung Saanenland (LVS)
Buure Metzg AG Gstaad (Buure Metzg)
IG Procurement Hotelierverein Gstaad-Saanenland (IG)
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Projekt
Mit dem Vorhaben «Kalbfleisch Saanenland» fördern die drei Parteien LVS, Buure Metzg und IG gemeinsam die Wertschöpfung in der Region Saanenland für alle Beteiligten.
Aktuelle generelle Situation
Durch die topografischen Gegebenheiten der Region Saanenland wird in der Landwirtschaft fast ausschliesslich Futterbau betrieben. Die Haltung von Rindvieh ist von grosser Bedeutung; unter anderem wird Kalbfleisch produziert. Beim Kalbfleisch-Absatz gibt es grosse saisonale Differenzen zwischen Angebot und Nachfrage. In der Region Saanenland produziertes Kalbfleisch und Tränkekälber werden bei geringer Nachfrage «exportiert», bei hohem Bedarf wird Kalbfleisch in die Region Saanenland «importiert».
Situation der landwirtschaftlichen Produktionsbetriebe:
- Räumliche Gegebenheiten
- Je nach Zuchtziel ist die Belegung der Kuh vorgegeben
- jährlich fällt pro Kuh ein Kalb an
- Dreistufenbetriebe geben teilweise Abkalbe-Zeitraum vor
- Verwertungs-Möglichkeiten für Kälber: Aufzucht; Fresser Annahme Schlachtviehmarkt; Mast auf dem eigenem Betrieb; Verkauf als Tränkekälber
- Schwankende Kälberpreise
- Tiefe Milchpreise je nach Milchkäufer
Situation von Buure Metzg, Hotellerie, Verarbeiter, Veredler und Verwerter:
- Betrieb von Fleischhandel und Einkauf von Handelswaren
- Regionale Schlachtungen konnten bereits erhöht werden; noch bleibt viel Potential
- Regionalität (inkl. geschichtliche Hintergründe) ist im Trend;
- Regionalität erhöht unsere Daseinsberechtigung und stärkt das «Miteinander».
Ziele des Projekts «Kalbfleisch Saanenland» für die Landwirtschaft:
- Kälber mit guten Eigenschaften mästen zwecks Fleischproduktion in der Region
- Faire Preise für Tränkekälber
- Höherer Milchpreis (je nach Milchkäufer)
- Angebot und Nachfrage besser steuern
-
Kurze Transportwege
Ziele von Buure Metzg, Hotellerie, Verarbeiter, Veredler und Verwerter:
- Steigerung der Produkte-Qualität
- Bessere Kommunikation der regionalen Produkte-Herkunft
- Erhöhung der Wertschöpfung in der Region
- Schaffen von Mehrwerten und Erlebnissen für die Kundschaft
- Gute Verteilung der Rohmaterialbilanz
- Weitere Lancierungen von neuen regionalen Spezialitäten
Herausforderungen für Buure Metzg, Hotellerie, Verarbeiter, Veredler und Verwerter:
- Teilweise zu geringe Qualität (nur Regionalität reicht nicht)
- Verwertung des ganzen Tieres
- Saisonale Schwankungen
- Fachkompetenz des Personals für Veredelung und Kommunikation
Produktionskriterien für «Kalbfleisch Saanenland»
Zwingende Kriterien
- Die Kälber werden auf Landwirtschaftsbetrieben mit Hauptstandort Region Saanenland geboren und mit standortgerechter Milchproduktion gemästet.
- Der Landwirtschaftsbetrieb sorgt für eine optimale Kolostrum-Versorgung der neugeborenen Kälber.
- Die Kälber werden mit mindestens 1‘000 kg Vollmilch aus graslandbasierter Milchproduktion gemästet.
- Das den Kälbern verfütterte Heu stammt aus der Region Saanenland. Ausnahmen sind nur bei wetterbedingter Futterknappheit zulässig.
- Die Kälber haben täglich Zugang zu Raufutter und Wasser.
- Die Kälber leben bis zum 120. Lebenstag im Freilauf. Ab dem 121. Lebenstag ist das Anbinden – unter Einhaltung von Raus – erlaubt. Diese Bedingungen gelten auch für zugekaufte Kälber.
- Die prophylaktische Antibiotikabehandlung ist untersagt.
- Ein einmalig auszufüllendes Selbstdeklarationsblatt unter buuremetzg.ch/fuer-buure wird von der verantwortlichen Person des Landwirtschaftsbetriebes unterschrieben und der Buure Metzg übergeben. Dieses Dokument bezeugt die Richtigkeit aller Angaben. Eine Kopie dieser Selbstdeklaration verbleibt beim Lieferbetrieb.
- Jedem Begleitdokument für Klauentiere wird zudem ein ausgedrucktes Exemplar der Tiergeschichte aus der TVD beigelegt. Dies garantiert für die Buure Metzg die Herkunft der Mastkälber aus dem Saanenland, d. h. Rückverfolgbarkeit – Herkunft Saanenland.
- Jedem Begleitdokument zu jedem Tier muss bei der Unterschrift der Vermerk Saanenlandkalb angefügt werden.
Zusätzliche Kriterien (eines der beiden Kriterien muss erfüllt sein)
- Die Kälber haben regelmässig Auslauf im Freien
- Freilauf bis zur Schlachtung der Tiere
Optionale Kriterien
- Eine ad libitum Milchversorgung der Kälber ist erwünscht und wird empfohlen
- Für einen optimalen Ausmastgrad ist der Einsatz von Milchpulver von Vorteil
Bei Fragen geben gerne folgende Personen Auskunft:
Helmut Matti
078 843 73 82
Silvan Haldi
078 824 48 72
Jan von Siebenthal
079 751 12 16
Jörg Gander
079 306 30 65
Rolf von Siebenthal
079 595 94 19